Opels virtueller Privatsekretär im Test
Opel bringt im Herbst 2015 einen Telematikdienst mit virtuellem Privatsekretär an den Start, OnStar genannt. Was die Hilfskraft kann, zeigt der erste Test.
von
- Robin Hornig
21. August 2015
Machen wir uns nichts vor, Autos werden immer komplizierter. Drei Touchscreens, Handyanbindung, Apps, zig Menüs und unzählige Unterpunkte und noch mehr Apps. Jetzt fangen Autohersteller langsam an, ihre Systeme zu vereinfachen.
Opelbeispielsweise führt mit OnStar ab September 2015 einen persönlichen Assistenten ein, der einen beim Umgang mit dem Fahrzeug sowie bei alltäglichen Herausforderungen helfen soll. Dabei steht einem ein Service-Team rund um die Uhr zur Verfügung. OnStar-Knopf in Fahrzeughimmel drücken, kurz die rechtlichen Hinweise über sich ergehen lassen und schon ist man mit einem Mitarbeiter verbunden, der einen nach Ikea-Manier duzt. Die gewählte Sprache des Mitarbeiters entspricht zunächst der gewählten Spracheinstellung im Auto. Und dabei kann er dann unter anderem helfen:
Automatische Zieleingabe: Wird ein bestimmtes Ziel wie ein Restaurant oder die nächstgelegene Tankstelle gesucht, findet der Opel OnStar-Berater den gewünschten Zielort und sendet diesen direkt an das fest verbaute Navigationssystem des Fahrzeugs. Vorteile: Lästiges Suchen im Navi bleibt einem erspart, und man kann auch während der Fahrt ein Ziel einspielen lassen, ohne abgelenkt am Navi rumtippen zu müssen. Einschränkungen: Vorerst keine. Bei unseren Versuchen wurde jedes Ziel gefunden.
Video: Opel OnStar (2015) Fahrzeug-Diagnose
Welche Funktionen hat OnStar außerdem?
Video: Opel OnStar (2015) 24-Stunden-Notrufservice
WLAN-Hotspot: Bis zu sieben mobile Endgeräte lassen sich gleichzeitig mit einer leistungsstarken 4G/LTE-Anbindung koppeln. Die Reisenden können Musik streamen, Online-Filme gucken oder über Video chatten. Attraktiv: Der Hotspot ist auch im Ausland ohne Aufpreis verfügbar. Einschränkung: Nur im ersten Jahr nach der Anmeldung ist der 4G/LTE-Hotspot kostenlos. Danach kostet er einen von Opel noch nicht definierten Aufpreis, der aber unter zehn Euro liegen sollte.
Diebstahl-Notfallservice: Meldet der Halter sein Auto bei der Polizei als gestohlen, kann er das Aktenzeichen an den OnStar weitergeben. Dann darf OnStar per Fernaktivierung der Wegfahrsperre den Neustart des Fahrzeugs verhindern. Den laufenden Motor ausstellen ist ausschließlich in den USA erlaubt.
Fernbedienung mit der App: Über die App (Android und Apple) lässt sich der OnStar-Berater von jedem Ort anrufen. Betriebsdaten wie Reifenluftdruck und Ölrestlebensdauer werden auf dem Smartphone angezeigt. Man kann von überall das Fahrzeug öffnen und schließen, es orten sowie die Hupe und das Licht aktivieren.
Schutz der Privatsphäre und vor Hackern
In Europa lässt sich das GPS-Tracking komplett über die Privacy-Taste im Dachhimmel in Kombination mit einem Pin ausschalten. Nur ein Unfall würde es wieder aktivieren. Opel betont, dass die gehackte App in den USA nach 24 Stunden ausgetauscht wurde und in Europa eine andere Software zum Einsatz käme.
Was kostet Opels Hilfskraft?
Die Idee ist zwar nicht neu, in den USA gibt es das bereits seit Ende der Neunziger, doch ist es im Gegensatz zu Konkurrenzproduktion verhältnismäßig günstig. So gibt auch
BMWmit dem Concierge Service vielerlei Hilfestellungen, allerdings sind dafür beispielweise im
1er700 Euro zu berappen und ein Navi für 1190 Euro muss auch noch her. Opel bietet OnStar vom
Karl(ab November 2015) bis zum
Insigniabereits ab besseren Ausstattungsvarianten serienmäßig an. Wer in der Basisausstattung wie dem
AdamJam einen persönlichen Assistenten haben will, muss 490 Euro draufzahlen. Das 7-Zoll große Navi kann man sich sogar sparen, muss dafür aber auf Navigationshilfen verzichten. Vorerst sind alle Leistungen für OnStar ein Jahr kostenlos. Ab dem 13. Monat werden dann 8,25 Euro monatlich fällig, also 99 Euro jährlich. Zusätzlich kostet das schnelle Internet 4G/LTE nach Ablauf des ersten Jahres einen von Opel noch nicht definierten zusätzlichen Aufpreis. Der wird aber sicherlich unter zehn Euro liegen.
Alle Modelle von Opel in der
ÜbersichtWelche Voraussetzungen müssen für OnStar erfüllt sein?
Nur neue Pkw von Opel können mit OnStar bestellt werden. Ältere Fahrzeuge lassen sich nicht nachrüsten. Im Straßenverkehr sind die Autos mit persönlichem Assistenten an der großen Haifischflosse auf dem Dach zu erkennen. Mit dieser Leistungsstarken Antenne soll gewährleistet werden, dass OnStar auch noch da eine Verbindung hat, wo der letzte Netz-Balken auf dem Handy zu verschwinden droht. Um OnStar nutzen zu können, muss ein Account mit einer E-Mail-Adresse und Pin angelegt werden. Zum umfangreichen Gebrauch des Services, wird außerdem ein Smartphone und die OnStar-App benötigt.
Fazit
von
Ob sich die Kosten für OnStar lohnen, kann jeder Opel-Kunde im kostenlosen Jahr für sich persönlich herausfinden. App runterladen, Account einrichten und mit den Funktionen von OnStar vertraut machen - das sind auch schon die aufwendigsten Schritte bei OnStar. Danach wird der Umgang mit dem Fahrzeug nur leichter und unkomplizierter.
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